Oscar-Nominierung 2020: Beste Doku
American Factory
Zwischen 2015 und 2017 begleiten die Filmemacher Julia Reichert und Steven Bogner die Eröffnung einer Fabrik eines chinesischen Investors auf dem Gelände eines stillgelegten General-Motors-Werks in Dayton, Ohio – im „Rust Belt“ der USA. „Fuyao“ heißt das Unternehmen, das Windschutzscheiben für globale Autokonzerne herstellt und sowohl chinesische als auch amerikanische Arbeiter beschäftigt. Auf die anfängliche Euphorie über den neuen/alten Arbeitsplatz vieler ehemaliger General-Motors-Mitarbeiter folgen herbe Rückschläge: die Löhne sind oft nicht einmal halb so hoch wie damals, Arbeitsunfälle häufen sich und der Umgangston der Vorarbeiter ist (noch) rauer geworden. Und auch auf chinesischer Seite sind, je nach Rang in der Hierarchie, Vorgesetzte verärgert über die Arroganz und laxe Arbeitsmoral der amerikanischen Arbeiter, und einfache Vorarbeiter betrübt über die Trennung von der eigenen Familie ohne zusätzliche Entschädigung. Trotz zahlreicher kultureller Unterschiede zeichnet die Dokumentation das gemeinsame Schicksal der Arbeiter nach: Die Aufopferung für ein Unternehmen durch eine monotone Tätigkeit, die seelischen und körperlichen Tribut fordert, ohne sinnspendend zu sein. Nur um von Robotern ersetzt zu werden, die am Ende des Films bereits in den Startlöchern stehen.
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