Blau ist eine warme Farbe
Intensiv, nach Wahrhaftigkeit suchend, und aus nächster Nähe erzählt das Filmdrama von Adèles (Adèle Exarchopoulos) magischer Begegnung mit Emma (Léa Seydoux), dem Mädchen mit den blauen Haaren. Was dann passiert, klingt nach althergebrachtem Filmstoff: Adèle verliebt sich in Emma, die beiden nähern sich an, eine große erste Liebesgeschichte entspinnt sich. Doch Regisseur Abdellatif Kechiche gelingt es, diese Geschichte ohne Klischees, abseits jeder Trivialität zu erzählen. Subtil wird die unglaubliche Zärtlichkeit zwischen Emma und Adèle den unüberwindbaren Klassenunterschieden zwischen ihnen gegenübergestellt. Und obwohl „Blau ist eine warme Farbe“ einen Meilenstein im LGBT-Kino darstellt, besteht die Stärke des Films gerade in dieser seltenen Leistung: Die Protagonistinnen sind zu keinem Zeitpunkt auf ihr Lesbisch-Sein beschränkt, ihre Identitätssuche nie auf ihren Coming-Out-Moment reduziert. Stattdessen fängt der Film die Besonderheit des ersten Erkennen und Erkanntwerdens zweier Menschen ein, berichtet vom Entstehen und Verschwinden einer intensiven ersten Liebe.
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