Mehrfach preisgekrönt
Capernaum – Stadt der Hoffnung
Zain (Zain Al Rafeea) ist zwölf Jahre alt und steht vor Gericht: Er möchte seine Eltern verklagen, weil sie ihn auf die Welt gebracht haben. Grund dafür ist sein hartes Leben in einer elfköpfigen Familie in Beirut: Anstatt in die Schule zu gehen, muss er als Straßenverkäufer arbeiten. Als dann noch seine jüngere Schwester Sahar (Cedra Izzam) an den Vermieter verkauft wird, ergreift er die Flucht. Bald trifft er auf die ältere Rahil aus Äthiopien (Yordanos Shiferaw), um deren einjährigen Sohn er sich kümmert. Doch so sehr Zain sich bemüht, dem Kreislauf aus Armut und Kriminalität scheint er nicht entfliehen zu können.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
Die libanesische Regisseurin Nadine Labaki wirft in ihrem Sozialdrama „Capernaum“ (2018) einen ebenso schonungslosen wie empathischen Blick auf eine von Elend geprägte Schattenwelt, die sowohl im Filmischen als auch in unserer täglichen Realität gerne in Vergessenheit gerät. Fast dokumentarisch wirken die gezeigten Ereignisse, flossen u.a. auch jahrelange Recherchen unter Kindern aus Armenvierteln von Beirut mit ein und wurde zum Großteil mit Laiendarsteller*innen gearbeitet, von denen einige Kinder von ihren Wesenzügen quasi sich selbst spielen, wie Kinderdarsteller Zain Al Rafeea. Der Film bleibt dabei immer auf Augenhöhe der Kinder, sowohl inhaltlich, dramaturgisch wie auch kameratechnisch, was nochmal mehr zum Perpektivwechsel zwingt. Die Härte der dargestellten Welt schmerzt, wühlt auf und ist nur schwer zu ertragen und doch gerade in ihrer menschlichen Dringlichkeit so wichtig und sehenswert. Die kitschigen Anflüge verzeiht man dem Film da umso wohlwollender.
Genres
DramaSituationen
Bitte etwas Bildung Filmabend Vielleicht beim zweiten Anlauf Feeling all the feels Kopf anknipsen Verstört michKulturräume
Asiatisches KinoWeiterschauen
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