Foto: Netflix
103 Min.
Dauer
12
FSK
Netflix
Plattform

Mehrfach prämiert

Das fantastische Leben des Ibelin (Doku)

Im Alter von 25 Jahren starb der Norweger Mats Steen an den Folgen der degenerativen Muskelerkrankung Duchenne. Seine Eltern betrauerten zunächst nicht nur den schmerzlichen Verlust ihres geliebten Sohnes, sondern auch das von ihnen angenommene, einsame Leben ihres Mats', was ihm durch seine Erkrankung die aktive Teilnahme am sozialen Leben erschwerte. So verbrachte Mats viel seiner Lebenszeit in „World of Warcraft“ (WoW). Als seine Eltern die traurige Nachricht über seinen Tod auf seinem Blog verkünden, überrollte sie eine Welle an Mitgefühl und warmen Worten von Spieler*innen aus aller Welt – engen Freund*innen ihres Sohnes, der seine Figur in WoW „Ibelin Redmoore“ nannte.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
„Das fantastische Leben des Ibelin“ (2024) ist ein Dokumentarfilm des norwegischen Regisseurs Benjamin Ree. Er erzählt die berührende Geschichte eines Jungen, der aufgrund seiner Erkrankung und der damit einhergehenden Einschränkungen sich immer weiter aus dem aktiven Sozialleben zurückzog und sich in eine andere Welt flüchtete. Doch für Mats war diese andere Welt in „World of Warcraft“ weniger Flucht als eine Welt der „unendlichen“ Möglichkeiten – Möglichkeiten des persönlichen Wirkens. So lernen wir Mats durch Heimvideos, Fotos und Interviews mit seiner Familie und Freund*innen, seinen persönlichen Blogeinträgen und eben seinem rekonstruierten virtuellen Leben in WoW näher kennen. Hier sehen wir ein positives Beispiel der Chancen einer grenzenlosen virtuellen Realität, einer Gemeinschaft an Gamer*innen, die durch gemeinsame Abenteuer zusammengeschweißt werden, sich gegenseitig Halt geben und füreinander da sind. Dabei behandelt der Film unterschiedlichste Themen wie die Frage nach dem Sinn des Lebens, der Bedeutung, die man dem beimisst, persönliche Verwirklichung, soziale Teilhabe, Inklusion, Liebe, Freundschaft, Familie, Gemeinschaftsgefühl, Anonymität und die Dynamik zwischen Nähe und Distanz im virtuellen Kontext. Die Doku ist durch ihre einzigartige Geschichte, die sie auf besonders immersive, persönliche Art und Weise erzählen kann, faszinierend, herzerwärmend, traurig und hoffnungsvoll zugleich. Sie lehrt uns, vielleicht auch öfter unseren Mitmenschen und Liebsten zu sagen, dass wir sie schätzen für das, was sie uns bedeuten. Schließlich weiß man nie, wie schnell das Leben doch zu Ende gehen kann.

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Schrotten!

91 Min.
Dauer
Netzkino
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