Der Club der toten Dichter

Der charismatische Englischlehrer John Keating (Robin Williams) tritt seine neue Stelle an seiner ehemaligen Schule an und bringt zum neuen Schuljahr 1959 frischen Wind an das konservative Jungeninternat Welton Academy. Nach generationenübergreifendem Internatsleben in Disziplin, Konformität und Tradition inspiriert Keating seine Schüler durch unkonventionelle Lehrmethoden und das Vermitteln von Poesie zum freien Denken und selbstständigen Handeln. Kommt diese neu gewonnene Freiheit, sich selbst zu verwirklichen, bei den Schülern sehr gut an, sorgen die freigeistigen Auswüchse bei Eltern wie Rektor eher für Besorgnis, was letztlich in eine Tragödie mündet.

„Der Club der toten Dichter“ (1989) von Peter Weir thematisiert den Konflikt zwischen konservativem Schulumfeld und den nach Freiheit und Selbstentfaltung strebenden Schülern auf eine sehr packende und authentische Art und Weise, was neben der herausragend einprägsamen Schauspielleistung Robin Williams auch auf das Drehbuch Tom Schulmans zurückzuführen ist. Schulman hat sich beim Schreiben des Drehbuchs von seiner eigenen Schulzeit inspirieren lassen und konnte dabei auch auf eigene Erinnerungen an einen enthusiastischen Englischlehrer zurückgreifen, die dem Entwurf der Figur John Keatings zu Gute kamen. Da die eigene Schulzeit von vielen retrospektiv als prägende Phase wahrgenommen wird, wir einen ganzen Lebensabschnitt quasi in einer Schulgemeinschaft verbringen, ist es nicht verwunderlich, dass die Figur John Keatings als Mentor und der von der Auf-dem-Tisch-stehen-Szene und der Gedichtszeile „Oh Captain! My Captain!“ untrennbaren Performance Robin Williams als eine der ikonischsten Szenen in die Filmgeschichte einging.