Foto: Universum Film
79 Min.
Dauer
Netflix
Plattform

Studio Ghibli

Die Legende der Prinzessin Kaguya

Eines Tages entdeckt der alte Bambusschneider Okina (Stimme im japanischen Original: Takeo Chii; deutsche Synchronstimme: Uli Krohm) ein winziges Mädchen in einem leuchtenden Bambushalm und nimmt sie in seine Familie auf. Sie nennen sie Kaguya (Stimme im japanischen Original: Aki Asakura; deutsche Synchronstimme: Sarah Alles) und das Mädchen wächst außergewöhnlich schnell zu einer schönen jungen Frau heran. Die Familie kommt zu Geld und zieht in die Stadt, damit Kaguya als Prinzessin leben kann – gegen ihren Wunsch. Dort muss sie sich den strengen Regeln der Gesellschaft stellen. Schnell halten fünf Männer aus angesehenen Familien um ihre Hand an, aber die Prinzessin stellt die Anwärter vor eine unmögliche Aufgabe.
💯 Shelfd Einordnung von Leya Lourenco
„Die Legende der Prinzessin Kaguya” (2013) ist ein gehaltvoller Animationsfilm über den steten Konflikt zwischen der eigenen Freiheit und gesellschaftlichen Erwartungen. Eingepackt in sanfte Aquarell-Zeichnungen von den Künstlerinnen und Künstlern des Zeichentrick-Filmstudios Studio Ghibli. Die Geschichte des Films basiert auf dem Volksmärchen „Taketori Monogatari”, eine der ältesten Sagen Japans. Der Zwiespalt geht aber über das klassische Märchen hinaus: Im Film wird der Konflikt der Prinzessin, sich gegen patriarchale Strukturen zu wehren, intensiver und bewusster ausgearbeitet. Aber nicht nur inhaltlich, sondern auch stilistisch berührt der Film. Im Gegensatz zu anderen Animes, die oft sehr farbenfroh sind und überzeichnet wirken, setzt Regisseur Isao Takahata auf dezente Pinselstriche. Die reduzierte Animation und behutsame Erzählweise liefert aber nicht weniger Emotion, sondern schafft eine träumerische und gefühlige Stimmung. Auch die Filmmusik von Joe Hisaishi, einem der renommiertesten Filmmusik-Komponisten Japans, trägt zu der zarten Atmosphäre bei und unterstreicht die melancholische Schönheit und Tiefe des Films. Der Film ist Takahatas letzter Spielfilm vor seinem Tod 2018. Acht Jahre hat er an ihm gearbeitet. Er war einer der bekanntesten Animations-Regisseure Japans und ist vor allem für seine sozialkritischen und emotional tiefgründigen Werke bekannt wie etwa „Die letzten Glühwürmchen“ (1988). Obwohl „Die Legende der Prinzessin Kaguya“ weit in der Vergangenheit spielt, sind die Grundprobleme der Figuren – eigene Wünschen vs. gesellschaftliche Erwartungen – bis heute aktuell. Und auch abseits von all den tiefergehenden Gedanken ist der Film einfach total schön anzuschauen!

Weiterschauen

The Artist

96 Min.
Dauer
Mubi
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