Gesicht der Erinnerung

Seit Christina (Verena Altenberger) vor 20 Jahren ihre große Liebe Jacob bei einem Autounfall verlor, geht sie traumatisiert durchs Leben. Als sie im Club über die Stränge schlägt, zusammenbricht und letztlich im Kleid orientierungslos durch den strömenden Regen stolpert, fährt Patrick (Alessandro Schuster) zufällig vorbei und hilft ihr nach Hause. Die beiden finden sind aus verschiedenen Gründen voneinander fasziniert: er, weil er sich ziemlich schnell in sie verliebt und sie, weil er sie an ihre große verstorbene Liebe erinnert. Die beiden lassen sich aufeinander ein, wobei Christina traumatische Erfahrung zu einem manischen Dämon heranwächst, der immer öfter ihre Realität aus den Angeln hebt.

Dominik Graf hat mit „Gesicht der Erinnerung“ (2022) eine Variation von Alfred Hitchcocks Meisterwerk „Vertigo“ (1958) inszeniert. Der Regisseur weiß ansehnlich Zeit und Ort aus den Angeln zu heben und seine Protagonistin, gespielt von Verena Altenberger, in einer Dimension zwischen Verlust, Schuld, Erlösung, ewiger Wiederkehr und Liebe um Kontrolle ringen zu lassen.