Jojo Rabbit

„Jojo Rabbit“ thematisiert den Nationalsozialismus und den Holocaust. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei Dir der Fall ist.

Der 10-jährige Johannes „Jojo“ Betzler (Roman Griffin Davis) lebt mit seiner lebensfrohen Mutter Rosie (Scarlett Johansson) im (fiktiven) deutschen Örtchen Falkenheim – Ende 1944. Jojos ältere Schwester Inge ist vor Kurzem gestorben und von seinem in den Krieg gezogenen Vater hat er schon seit Jahren nichts mehr gehört. Die Zeit vertreibt sich Jojo als fanatischer Anhänger des Führers, der ihm auch noch als imaginärer Freund (Taika Waititi) Gesellschaft leistet und laufend ungefragt schlechte Ratschläge erteilt. Zu Jojos (und Adolfs) Ärger hofft Rosie darauf, dass Deutschland den Krieg verliert und versteckt das jüdische Mädchen Elsa (Thomasin McKenzie) in ihrem Haus. Die Angst und Abscheu, mit der Jojo Elsa begegnet, wandelt sich bald in Neugier und schließlich in Verliebtheit.

Das Heranreifen unter besonders schwierigen Lebensumständen war dem neuseeländischen Regisseur und Drehbuchautor Taika Waititi bereits in seinen Coming-of-Age-Komödien „Boy“ (2010) und „Wo die wilden Kerle jagen“ (2016) ein Anliegen. Dabei war es seine besondere Stärke, die vielen trostlosen Momente im Leben seiner jungen Protagonisten mit einem entwaffnend einfachen, aber niemals dummen Humor zu konterkarieren. Den gleichen Ansatz verfolgt auch die Romanadaption „Jojo Rabbit“, dessen schwierige Prämisse Waititi mit einer feinen Balance zwischen humoristischen und ernsten Elementen umsetzt. Denkwürdige Auftritte von Sam Rockwell, Rebel Wilson und Stephen Merchant runden „Jojo Rabbit“ zu einer ungewöhnlichen, aber sehr warmherzigen Coming-of-Age-Tragikomödie ab.