Le Prince

Josef (Passi) und Monika (Ursula Strauss) begegnen sich im Tumult einer Razzia beim Frankfurter Hauptbahnhof. Sie arbeitet als Kuratorin in der hessischen Metropole, er sucht Investoren für eine Diamantenmine in seiner kongolesischen Heimat. Während sich die beiden immer näher kommen, scheint letztlich der deutsche Staat einer gemeinsamen Zukunft im Wege zu stehen. Denn Josefs Asylantrag entpuppt sich als Spießrutenlauf sondergleichen, bei dem er Vorurteilen und Rassismus ausgesetzt ist. Und schon bald beginnt diese Fäulnis auch die Beziehung der beiden zu korrumpieren.

Lisa Bierwirths Langfilmdebüt „Le Prince“ (2021) verbindet eine urbane Liebesgeschichte mit dem Brennglas auf postkolonialen Strukturen in einer angeblich aufgeklärten Gesellschaft. Bierwirth gelingt diese Gratwanderung mit Bravour, inszeniert niemals übermäßig didaktisch und gleichermaßen nie zu melodramatisch.