Matt and Mara

Mara (Deragh Campbell) ist eine junge Professorin für Creative Writing an einer Universität in Toronto. Zunehmend hat sie mit Problemen in ihrer kriselnden Ehe mit dem Experimentalmusiker Samir (Mounir Al Shami) zu kämpfen. Eines Tages begegnet Mara auf ihrem Universitäts-Campus zufällig Matt (Matt Johnson), einem charismatischen und freigeistigen Autor aus ihrer Vergangenheit. Faszinierend anders als ihr Mann und verbunden durch gemeinsame Interessen, kommen sich die beiden allmählich näher. Als Maras Ehemann kurzfristig absagt, sie zu einer Konferenz außerhalb der Stadt zu begleiten, springt Matt spontan ein. Auf der gemeinsamen Reise wächst die Spannung zwischen ihnen bezüglich ihrer undefinierten Beziehung zueinander.

Mit „Matt and Mara“ (2024) schafft der kanadische Regisseur Kazik Radwanski einen komplexen Beziehungsfilm über unausgesprochene Verbindungen und Sehnsüchte, die sich mehr in geistiger, intellektueller Intimität zeigen, als in körperlicher. So erinnern Rohmer-esque Konversationen an „Mein Essen mit André“ (1981) von Louis Malle, die Sehnsucht nach der freundschaftlichen Beziehung von damals an Celine Songs „Past Lives“ (2023). Neben den naturalistisch improvisierten Dialogen sorgen Close-Ups auf die schwelende Mimik und kleine Gesten der Protagonist*innen für einen angenehmen Realismus, in dem sich auch die Zuschauer*in selbst wiederfinden kann.