Murer – Anatomie eines Prozesses
Fast zwei Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges steht Franz Murer (Karl Fischer) in Graz vor Gericht. Er soll für seine Taten als Leiter des Ghettos von Vilnius zur Rechenschaft gezogen werden. Der Altnazi ist als „Der Schlächter von Vilnius“ bekannt, will aber nichts von den Grausamkeiten gegen Jüd*innen gewusst und nur seine Pflicht als Bürokrat getan haben. Gedeckt wird er dabei von (Lokal-)Politik, Wirtschaft und nicht unerheblichen Teilen der Gesellschaft.
💯 Shelfd Einordnung von André Pitz
„Murer – Anatomie eines Prozesses“ (2018) zeichnet akribisch nach, wie sich alte Naziseilschaften auch Jahrzehnte nach Ende des Zweiten Weltkrieges weiter halten und gegenseitig aus der Schlinge ziehen konnten. Der Film erzählt außerdem viel über das Versagen der Gesellschaft, die lieber vertuschen und verdränge wollte als zu verarbeiten und sich ihrer Verantwortung zu stellen. Damit erzählt „Murer“ nicht nur viel über die Nachkriegszeit, sondern zieht Parallelen bis in unsere Zeit.
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