Literaturverfilmung
Ripley (Miniserie)
New York City, 1961: Mit kleinen Machenschaften über Wasser haltend bekommt Trickbetrüger Tom Ripley (Andrew Scott) eines Tages ein überraschend lukratives Angebot vom wohlhabenden Unternehmer Herbert Greenleaf (Kenneth Lonergan) unterbreitet. Ripley soll nach Italien reisen, um seinen vagabundierenden Sohn Dickie (Johnny Flynn) zur Rückkehr in die USA zu bewegen. So reist Tom an die Amalfiküste nach Atrani, wo er von Dickie, einem selbsterklärten Maler, und seiner Freundin Marge Sherwood (Dakota Fanning), einer Schriftstellerin, eher zaghaft in Empfang genommen. Nach einer Weile wächst allerdings das Interesse Dickies an Toms wahren Beweggründen. Diese Aufmerksamkeit und sein sorgloser Lebensstil im Luxus werden für Ripley zu einer Obsession - ein Leben, was auch Tom leben möchte... Doch sein Wunsch hat auch einen Preis.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
Nach René Cléments „Nur die Sonne war Zeuge“ (1960) und Anthony Minghellas „Der talentierte Mr. Ripley“ (1999) wagt sich auch Steven Zaillian an Patricia Highsmiths erschaffene Figur des Tom Ripleys aus ihrem 1955 veröffentlichten Roman. Steven Zaillian, der neben seiner Arbeit als Filmproduzent & Regisseur vor allem für seine Drehbucharbeiten an u.a. Schindlers Liste, American Gangster, Verblendung oder The Irishman bekannt ist, wollte sich dem Stoff anstatt eines Films lieber in Form einer Miniserie annehmen. So könne er dem Originalwerk Highsmiths „in der Geschichte, dem Ton und den Feinheiten treuer bleiben“. Dies ist Zaillian mit diesem ästhetischen Schwarzweiß-Meisterwerk traumhaft geglückt. Handwerklich in Bild, Ton und Schnitt clever und wahrlich schön inszeniert. Schauspielerisch ragt vor allem Andrew Scotts vielseitige Performance hervor, die tatsächlich nochmal mehr Seiten des Tom Ripleys einfängt als seine Vorgänger Alain Delon und Matt Damon. Die Geschichte entfaltet langsam über die Episoden hinweg ihre Sogkraft rund um die Abgründe und der Raffinesse unsere Protagonisten. Eine äußerst gelungene Serie, die der Faszination um die Figur Tom Ripleys keinen Abbruch tut, viel mehr noch zum Lesen des Originalstoffes Patricia Highsmiths einlädt.
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