Foto: Rapid Eye Movies
142 Min.
Dauer
12
FSK
Prime Video
Plattform

Regie: Gaspar Noé

Vortex

💡 Hinweis zum Inhalt
Hier geht es um Trigger für Suizid, Drogen- und Medikamentenmissbrauch, also Auslöser schwieriger Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks. Bei manchen Menschen kann dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei Dir der Fall ist.
🍿 Darum geht es
Seit vielen Jahrzehnten lebt ein älteres Ehepaar in einer engen und überfüllten Pariser Wohnung. Er (Dario Argento) ist nach wie vor als Filmkritiker tätig, hat jedoch Probleme mit dem Herzen. Sie (Françoise Lebrun) ist pensionierte Psychoanalytikerin und schwer an Alzheimer erkrankt. Während sich die beiden auf einen Abschied vorbereiten, erzählt der Film via Split Screen zwei Geschichten, die nach und nach asynchroner zueinander verlaufen.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
Spätestens seit „Irreversibel“ (2002) gilt der argentinisch-italienische Filmemacher Gaspar Noé als Enfant Terrible der französischen Filmszene. Mit seinem Kino der Extremen, wie auch in „Enter the Void“ (2009), „Love“ (2015) oder „Climax“ (2018) brachte er schon einige Zuschauer*innen an die eigenen Grenzen der Seherfahrung, schockiert, provoziert und spaltet Publikum wie Kritiker*innen. In „Vortex“ (2021) zeigt Noé dagegen eine sehr gefühlvolle, unerwartet unaufgeregte und lebensnahe Facette seines Filmschaffens, die man so zuvor nur in Ansätzen wahrgenommen hat. Hier widmet er sich dem Älterwerden mit Krankheiten wie unter anderem auch der Demenz, wie Beziehungskonstrukte darunter leiden und man sich letztlich aufgrunddessen geistig wie physisch auseinanderleben kann. Dabei behält er einen sehr liebevollen bis zärtlichen Blick auf das Altern und seine Figuren, neigt nicht zur Schwarzmalerei, bleibt aber seinem Realismus treu. Filmtechnisch nutzt Noé dafür unter anderem den Split-Screen im Mittelformatausschnitt, der das räumliche Auseinanderdriften verdeutlicht. Dario Argento und Françoise Lebrun spielen das Ehepaar so überzeugend zum Greifen nah, dass man wie gebannt ihrer Geschichte folgt aus Neugier, Mitgefühl und Ehrfurcht vor dem Leben. Ein äußerst sehenswerter „slice of life“!

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