Zombi Child

Ein Mädcheninternat in der Nähe vom gegenwärtigen Paris: Die aus Haiti stammende Mélissa (Wislanda Louimat) kommt als neue Schülerin an die Elitenschmiede und freundet sich mit der sensiblen Fanny (Louise Labeque) an. Bald wird sie in deren Literaturgruppe aufgenommen, bei deren heimlichen nächtlichen Treffen sich die Mädchen gegenseitig schminken, Selfies machen, Musik hören und erstaunlich wenig über Bücher sprechen. Doch die Gruppe stört sich mit der Zeit an den unheimlichen Lauten, die Mélissa nachts im Schlafsaal von sich gibt. Was es hiermit auf sich hat, vertraut Mélissa den Mädchen erst spät an. Da hat die von Liebeskummer geplagte Fanny schon ihre eigenen Nachforschungen zu Mélissas Familie angestellt.

Mit „Zombi Child“ (2019) legt der französische Regisseur Bertrand Bonello („Nocturama“) eine nachdenkliche Erzählung vor, die sich irgendwo zwischen sensibler Coming-of-Age-Story, postkolonialem Gesellschafts- und Horrordrama ansiedelt. Ein zwischen zwei Erzählsträngen pendelnder Plot, eine bedächtige Inszenierung und ungewöhnliche Spannungsbögen fügen sich zu einem überraschenden, sehenswerten Film zusammen.