Jud Süß – Film ohne Gewissen

Hier geht es unter anderem um Trigger für Antisemitismus, also Auslöser schwieriger Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei Dir der Fall ist.

Der Schauspieler Ferdinand Marian (Tobias Moretti) wartet immer noch auf den großen Erfolg und trotzdem zögert er, als ihm eine Hauptrolle angeboten wird. Denn das Angebot kommt von Reichspropagandaminister Joseph Goebbels (Moritz Bleibtreu) persönlich. Der will Marian unbedingt in der Verfilmung von „Jud Süß“ sehen. Der Schauspieler sagt zu – obwohl seine Frau Anna (Martina Gedeck) Jüdin ist. Trotzdem wähnt er sich sicher. Doch das Spiel geht nicht lange gut…

„Jud Süß – Film ohne Gewissen“ ist kein akkurates Historiendrama, aber durchaus vereinnahmende Filmunterhaltung. Oskar Roehlers Streifen setzt sich mit der Entstehungsgeschichte des antisemitischen Propagandafilms „Jud Süß“ auseinander und fährt schauspielerisch schwere Geschütze auf. Als Zuschauer sollte jedoch nie der kritische Blick in Zusammenhang mit dem tatsächlichen geschichtlichen Hintergrund fehlen.