Foto: The Walt Disney Company Germany, Topic Studios
91 Min.
Dauer
12
FSK
Disney+
Plattform

A Real Pain

💡 Hinweis zum Inhalt
Der Film thematisiert unter anderem Suizid, also Auslöser schwieriger Gefühle, Erinnerungen oder Flashbacks. Bei manchen Menschen können diese Themen negative Reaktionen auslösen. Bitte sei achtsam, wenn das bei Dir der Fall ist.
🍿 Darum geht es
David (Jesse Eisenberg) und Benji Kaplan (Kieran Culkin) sind Cousins, die nach dem Tod ihrer geliebten Großmutter nach Polen reisen, um ihr zu gedenken und ihre jüdischen Wurzeln zu erkunden. Auf einer geführten Tour zu Gedenkstätten wie demas KZ Majdanek und dem ehemaligen Wohnhaus ihrer Großmutter prallen Vergangenheit und Gegenwart aufeinander – ebenso wie zwei gegensätzliche Lebensentwürfe: David, kontrolliert und strukturiert, trifft auf den impulsiven, unberechenbaren Benji. So müssen sich die beiden Cousins auf der Reise nicht nur mit ihrer Trauer und ihrem Schmerz auseinandersetzen, sondern zunehmend auch mit sich selbst im Miteinander.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
Nach seinem Regiedebüt „When You Finish Saving the World“ (2022) gelingt Jesse Eisenberg mit „A Real Pain“ (2024) ein bemerkenswert feinsinniges, tragikomisches Roadmovie über Erinnerung, Trauer, und das Ringen um Verbindung. Was als Reise zweier ungleicher Cousins auf den Spuren ihrer jüdischen Großmutter beginnt, wird zur Konfrontation mit familiärem Erbe, kulturellem Schmerz und der Frage: Wie trauern wir „richtig“ – und wie erinnern wir ohne zu vereinnahmen? Zwischen erinnerungsträchtigen Gedenkstätten, auf gepflasterten Wegen voller Geschichte, öffnet sich ein emotionaler Raum: für Schmerz, für Verlust, für Vergangenes. Benji (herausragend: Kieran Culkin) – ehrlich, direkt, ruhelos und herzenswarm – eckt an, weil er will, dass es wehtut, dass es echt ist. David (Jesse Eisenberg) – überfordert, neurotisch, sensibel – kämpft um Struktur inmitten emotionaler Überforderung. Sie lieben einander, aber verstehen einander nicht immer. In ihren Reibungen liegt die Schönheit des Films: Verletzlichkeit, Zärtlichkeit und bittere Komik. Der Film changiert geschickt zwischen Buddymovie, existenzieller Selbstsuche und Slice-of-Life-Momenten – oft komisch, immer ehrlich, balanciert er schwere Themen mit Leichtigkeit, Feingefühl und echtem Herz. Eisenberg inszeniert zurückhaltend, tiefgründig, ohne große Sentimentalität mit poetischen Bildkompositionen, pointierten Dialogen, einer Empathie für menschliche Widersprüche und Chopins „Nocturne“ als wiederkehrender Begleiter, der zur melancholischen Untermalung beiträgt. „A Real Pain“ tut weh, aber auf die beste Weise. Denn: Wir sind alle „Touristen“ im Schmerz der anderen, wenn auch nicht immer sichtbar, ob bewusst oder unbewusst. Die Frage ist nur, ob wir bereit sind, wirklich hinzusehen und füreinander da zu sein.

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