Betonrausch
Viktor (David Kross) kommt mit leeren Taschen nach Berlin. Dort werden seine naiven Vorstellungen schnell entzaubert. Statt Penthouse erwarten ihn Parkbank oder illegale Untermiete zu Wucherpreisen, statt entspannten Bürojob mit Traumgehalt geht es zum Malochen auf den Bau. Er beschließt, unsauber zu spielen; fälscht Ausweis und Arbeitsvertrag, um sich doch noch eine Luxuswohnung zu erschleichen. Er wird vom Unterdrückten zum Unterdrücker und vermietet sie ebenso überteuert an mittellose Schwarzarbeiter unter. Mit Freund Gerry (Frederick Lau) an der Seite agiert er bald schon professioneller, erwirbt bei Zwangsversteigerungen Schrottimmobilien, um sie zu exorbitanten Preisen an gutgläubige Mittelständler zu verhökern. Ausgestattet mit Krediten von Bankerin Nicole (Janina Uhse) - der Dritten im Bunde. Fortan bewegt sich ihr Leben zwischen Kokain, Sex-Eskapaden und allem, was teuer ist. Doch die Immobilienblase muss platzen – genau wie der Plan vom Selfmade-Millionär.
💯 Einordnung von Shelfd
Regisseur und Autor Cüneyt Kaya inszeniert im zweiten deutschen Netflix-Film eine zahmere Version von „The Wolf of Wall Street“, die ihre Protagonist*innen und ihre Betrugsmasche unreflektiert als „clever“ präsentiert und somit mehr Symptom als Diagnose der unappetitlicheren Auswüchse des Kapitalismus abgibt – ist man sich dessen bewusst, gibt „Betonrausch“ ein kurzweiliges Sehvergnügen ab.
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