Hot Milk

Die 25-jährige Sofia (Emma Mackey) begleitet ihre Mutter Rose (Fiona Shaw) nach Südspanien, wo sie sich wegen eines rätselhaften Leidens behandeln lassen will. Rose sitzt manchmal im Rollstuhl, manchmal nicht – ihre Symptome sind unvorhersehbar und seltsam, und Sofia hat ihren Sommer geopfert, um sie zu pflegen. Während Rose ihre Behandlung beim charismatischen, aber zweifelhaften Wunderheiler Dr. Gomez (Vincent Perez) antritt, beginnt Sofia langsam, ihre eigene Freiheit zurückzugewinnen. Sie schwimmt im Meer, streift durch die dürre Wüstenlandschaft und begegnet Ingrid (Vicky Krieps), die ihr ein Leben jenseits ihrer Pflichten und Verantwortung zeigt. Gefangen zwischen ihrer vermeintlich kranken Mutter und ihrem neuen Freiheitsgefühl mit Ingrid, muss Sofia herausfinden, was sie wirklich will.

Die Beziehung zwischen Mutter und Tochter in „Hot Milk" (2025) ist schwer greifbar, aber unglaublich echt. Fiona Shaw („Killing Eve”) spielt Rose als Frau, die gelernt hat, wie man durch Schwäche Macht ausübt. Sie fordert Zuwendung, aber sie kontrolliert auch – jede Geste, jedes Wort eine Mischung aus Hilferuf und Anweisung. Emma Mackey („Sex Education”) verkörpert Sofia mit dieser Spannung zwischen Pflichtgefühl und Freiheit, die so nachvollziehbar ist, aber trotzdem weh tut. Liebe, Schuld und Verantwortung sind unzertrennbar verwoben. Rebecca Lenkiewicz inszeniert in ihrem Regiedebüt weniger eine Geschichte als ein Klima – flirrend, widersprüchlich, voller unangenehmer Zwischenräume. Die Kamera bleibt nah an den Figuren, die Hitze der andalusischen Sonne sowie die Spannungen zwischen Sofia, Rose und Ingrid sind fast körperlich spürbar. Das Ende des Films hallt lange nach und es fühlt sich danach irgendwie so an, als hätte man selber zu lange in der Sonne gelegen.