Vielfach preisgekrönt
TÁR
Lydia Tár (Cate Blanchett) ist eine gefeierte Dirigentin, die von der Fachpresse sehr geschätzt wird. Als erste weibliche Chefdirigentin der Berliner Philharmoniker steht sie mit der Aufnahme der berühmten 5. Sinfonie von Gustav Mahler vor ihrem Karriere-Höhepunkt. Doch nach dem Selbstmord einer ihrer ehemaligen Schützlinge, kommen auch in ihrer Ehe mit ihrer ersten Violinistin Sharon Goodnow (Nina Hoss) mehr Probleme auf und das Blatt scheint sich gegen Lydia zu wenden.
💯 Shelfd Einordnung von Melanie Eckert
„TÁR“ (2022) ist eine faszinierend komplexe Charakterstudie über eine Dirigentin inmitten des Kunstbetriebs der klassischen Musik. Dass Regisseur und Autor Todd Field die Rolle der Dirigentin Lydia Tár für Cate Blanchett geschrieben hat und den Film ohne sie nicht verwirklichen wollte, wird in Blanchetts unvergleichlichen Performance mehr als deutlich. Unterkühlte, elegante Bilder untermalen die Oberflächlichkeit des Milieus, wie auch die Korrumpierbarkeit unserer Hauptprotagonistin, denn ihre vergangene Fehltritte holen sie ein. Hinter den kunstvollen Bildern kommt etwas Erschreckendes, Düsteres, gar Wahnsinniges zum Vorschein, sowohl auf visueller wie auditiver Ebene. Ist Tár getrieben von kaltem Narzissmus oder doch ein exzentrisches Genie? Es gibt hier kein Schwarz oder Weiß – gut oder böse. Nicht nur Hochmut und Machtmissbrauch werden im Bezug auf die Cancel-Culture dekonstruiert, auch die Doppelmoral und Fehlbarkeit der Menschen wird uns mit einem Spiegel vorgehalten, was die Frage nach der Trennung von Werk und Autor spätestens nach Filmende erneut aufwirft und Diskussionen zum Thema anregt.
Motive
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