Umweg nach Hause

Bens (Paul Rudd) Leben scheint nach einer unschönen Scheidung und dem Tod seines Kindes an einem Tiefpunkt angekommen. Um finanziell über die Runden zu kommen, lässt er sich kurzerhand zum Pfleger ausbilden. Und sein erster Patient bringt ihn direkt an seine Grenzen: Der 18 Jahre alte Trevor (Craig Roberts) sitzt mit Muskeldystrophie im Rollstuhl, ist aber alles andere als auf den Mund gefallen. Um ihn ein bisschen aus der Reserve zu locken, beschließt Ben, Trevor mit auf einen Roadtrip zu nehmen. Unterwegs geraten sie an Dot (Selena Gomez) und die schwangere Peaches (Megan Ferguson). Schnell rückt das eigentliche Ziel des Trips, das tiefste Loch der Erde, in den Hintergrund…

Mit „Umweg nach Hause“ (Original: „The Fundamentals of Caring“, 2016) inszeniert Regisseur Rob Burnett eine Mischung aus Roadmovie, Tragikomödie und Coming-of-Age-Film, die sich charmant zwischen Humor und Melancholie bewegt. Der Film lebt von seiner leichten, aber zugleich berührenden Erzählweise. Burnett findet einen Ton, der nie ins Kitschige oder Sentimentale abrutscht, sondern die Figuren mit all ihren Stärken und Schwächen ernst nimmt. Besonders stark ist die Chemie zwischen Paul Rudd und Craig Roberts. Ihre Dynamik – geprägt von bissigem schwarzen Humor, ein Hauch von Wehmut und ungefilterter Ehrlichkeit – macht den Film zu mehr als nur einer klassischen Feel-Good-Geschichte. Es ist ein feinfühliges Porträt zweier Menschen, die sich trotz aller Gegensätze auf ungewöhnliche Weise ergänzen. „Umweg nach Hause“ reflektiert über Verlust, Ängste, Selbstbestimmung und die oft überraschenden Wege, auf denen wir Heilung finden – sei es durch Begegnungen, die uns herausfordern, oder durch das Verlassen unserer gewohnten Bahnen. Ein leiser, ehrlicher Film, der zeigt, dass der wichtigste Umweg manchmal der ist, der uns näher zu uns selbst bringt.